Bündnis 90/Die Grünen

Kreisverband Ostholstein

Touristische Vermarktung der Fehmarnbeltbrücke?

02.09.09 – von Marlies Fritzen, Henning von Schöning, Christiane Stodt-K. –

Zu den Aussagen der Geschäftsführerin der Ostsee Holstein Tourismus, Katja Lauritzen, bezüglich der touristischen Vermarktung der festen Fehmarnbelt-Querung, erklären die DirektkandidatInnen von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen, Henning von Schöning und Christiane Stodt-Kirchholtes:Jetzt will also der Ostsee Holstein Tourismusverband mit technischen Monumentalbauten wie der festen Fehmarnbeltquerung Touristen nach Ostholstein locken. Vielleicht sollte Frau Lauritzen gleich ein ganzes Rund-um-Erlebnispaket schnüren: Baulärm und Staus auf Fehmarn, Mittagessen in einer Autobahnraststätte, anschließend Besichtigung von Deutschlands zukünftiger CO2-Mülldeponie im Nordkreis und mit etwas Glück gibt's noch einen Minenfund in Timmendorfer Strand. Alles an einem Tag, mit abendlichem Bustransfer zur Nordseeküste, die mit ihrem einzigartigen Weltnaturerbe Wattenmer - wie auch Frau Lauritzen richtig erkannt hat - Natur pur für Erholungssuchende bietet, denn erholen will sich in unserem Kreis zukünftig keiner mehr wollen. Im Ernst: Die jahrelange Großbaustelle wird den Tourismusstandort Fehmarn kaputt machen. Jeder Touristiker weiß, wie schwer es ist, ein solches Image wieder los zu werden. Ostholstein insgesamt wird zum Transitkreis verkommen. Besonders problematisch dabei sind die Güter- und Personenzüge, die beinahe in Strandnähe durch die Tourismusgemeinden donnern werden. Das sind alles keine Werbeargumente für Erholung suchende Gäste. Wir sind gespannt, wie Frau Lauritzen diese Negativmerkmale in bunten Broschüren "verkaufen" will. Wenn die Schienentrasse entlang der Autobahn zudem neu gebaut werden soll, wie es insbesondere die Tourismusstandorte wegen der zu erwartenden Lärmbelastung wünschen, dann werden immense Kosten in Millionenhöhe auf die Kommunen an der neuen Trasse zukommen. Jedes Querungsbauwerk - Brücken oder Tunnel - an der neuen Trasse müssen die Gemeinden zu 1/3 bezahlen. Das ist die bestehende Gesetzeslage und Sondermittel für die Gemeinden wird es nicht geben.

Kategorie

2009 | Tourismus & Kultur | Wirtschaft & Verkehr

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