Bündnis 90/Die Grünen

Kreisverband Ostholstein

Entwaffnend dumme Argumente für mehr Tunnel und Kosten

01.03.11 – von Silke Mählenhoff, Heinrich Finke –

Die Grünen Ostholstein entdecken in der aktuellen Diskussion über den Ersatz der Sundbrücke durch einen Tunnel keine konstruktive Lösung. „Es werden lediglich Kosten, auch für die Fehmaraner produziert, die dann ihre Insel nur noch über einen Mauttunnel verlassen können", sind sich Heinrich Finke, Kreistagsmitglied der Grünen und Silke Mählenhoff, Sprecherin des Kreisverbandes, einig.
FDP und FWG weisen im Kreistag OH gebetsmühlenartig auf ein angeblich als Folge der FFBQ zu erwartendes Nadelöhr in Form der Fehmarnsundbrücke hin. Folgerichtig fordern sie eine zweite Sundquerung. Unterstützt werden sie darin nun von einem lolländischen Lokalpolitiker, Herrn Niels Ole Kaino, der statt 2. Brücke einen Absenktunnel als Stein der Weisen entdeckt hat. Wenn man eh schon Tunnelsegmente baut, kann man ja ein paar mehr anfertigen....
Was ist dran am Nadelöhr? Popanz oder Realität ?
Für den erwarteten Güterbahnverkehr ist die derzeitige Lösung völlig ausreichend. Bahnverkehr ist vertaktet, und es ist ausschließlich eine Frage der Zug- / Signal-Steuerung, die Züge wechselweise über die eingleisige Brücke fahren zu lassen. Kapazitätsengpässe sieht die Bahn dort nicht. Das Verfahren der eingleisigen Führung funktioniert bei jeder Gleisbaustelle.
Bleibt der Güterfernverkehr per LKW.
Die Kosten/Nutzenrechnung des Verkehrsministeriums für die Hinterlandanbindung geht von einer erheblichen Verlagerung des LKW-Verkehrs auf die Bahn aus. Daraus resultiert schließlich ein Großteil des errechneten Nutzens (CO2-Einsparung). Rechnet man die - durchaus fragwürdigen - Annahmen der Studie realistisch durch, käme fast der gesamte LKW-Fernverkehr zugunsten der Bahn zum Erliegen. Wer braucht dann eine zweite Sundquerung?
„Die Forderung nach einer zweiten Brücke über den Sund zeugt entweder von einer stark eingeschränkten Sicht der Dinge, oder von mangelndem Glauben an die Berechnungen des Ministeriums (und damit Zweifel am Nutzen der FFBQ).", so Heinrich Finke.

„Im Übrigen ist die Sundbrücke nicht der einzige Engpass auf der Strecke nach Kopenhagen. Wer die zahllosen Broschüren von Femern A/S archiviert hat, kann in der ersten Werbebroschüre für die Fehmarnbeltquerung nachlesen: „Die Bahntrasse auf der Storstrømbrücke bleibt eingleisig", ergänzt Silke Mählenhoff die Absage der Grünen an die aktuelle Diskussion.

 

Kategorie

2011 | Wirtschaft & Verkehr

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