17.09.16 –
Inzwischen ist kein einmal gefasster Beschluss gut genug, ihn nicht prinzipiell doch wieder in Frage zu stellen, so lautet das Fazit der Grünen auf die jüngst im Stadtentwicklungsausschuss beschlossene Kehrtwende zum geplanten Verkehrsversuch in Eutin.
Wir Grüne kritisieren, dass die Diskussion um Verkehrskonzept und Verkehrsversuch in den Eutiner Fraktionen munter durcheinander geht. Der für Oktober beschlossene Versuch hätte uns endlich belastbare Zahlen geliefert, um das von der Stadt in Auftrag gegebene Konzept zu diskutieren und zu bewerten. Mit den gewonnenen Daten hätten Politiker, Planer, Bürger und Verwaltung konstruktiv weiter diskutieren können, das scheint aber nicht gewollt.
Stattdessen argumentieren die Beteiligten weiterhin aufgrund von Mutmaßungen und vagen Prognosen. Das ist umso bedauerlicher, als der im Februar gefasste Beschluss bereits durch die Verschiebung auf die Zeit nach der Landesgartenschau (LGS) und die Möglichkeit des vorzeitigen Abbruchs als „Light-Version“ eines echten Verkehrsversuchs gewertet werden konnte.
Auch die Fehlprognosen zur möglichen Überlastung der Parkplätze in der Innenstadt während der LGS halten die anderen Fraktionen nicht davon ab, weiter über Verkehrskonzepte zu spekulieren. Statt für Klarheit zu sorgen, kommen neue Ideen der FWE ins Spiel, die mit der einseitigen Sperrung der Riemannstraße eine erhebliche Umlenkung des gesamten Eutiner Stadtverkehrs erzeugen wollen. Fazit: Die Verunsicherung für Verkehrsteilnehmer wird weiter wachsen, ein Verkehrsversuch- so er denn überhaupt ernsthaft gewollt ist - wird zeitgleich zur Sanierung der Innenstadt erfolgen müssen. Damit schadet dieser Beschluss nicht nur der Stadt Eutin, er leistet den Geschäftsleuten in der Innenstadt auch einen echten Bärendienst.
Aus grüner Sicht ist es jetzt erforderlich, einen verlässlichen Zeitpunkt zur Umsetzung des Verkehrsversuchs zu benennen und verbindlich festzuschreiben, da sonst die große Gefahr besteht, die Diskussion um moderne Nahmobilität vollends versanden zu lassen.
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