Schon wieder gibt es einen Baumfrevel in Eutin ¬ jetzt an den alten Linden auf dem ehemaligen Krankenhausgelände, wo inzwischen der Wohnpark der Firma Semmelhaack entstanden ist.

27.03.12 – von Henning von Schöning –

Schon wieder gibt es einen Baumfrevel in Eutin ¬ jetzt an den alten Linden auf dem ehemaligen Krankenhausgelände, wo inzwischen der Wohnpark der Firma Semmelhaack entstanden ist. Beim Blick von der Hospitalstraße in den Wohnpark bietet sich ein erschreckendes Bild: Mit der Baggerschaufel wurde ein großer Teil des Wurzelraums der mächtigen Bäume bis dicht an den Stamm abgegraben, um in unmittelbarer Nähe Wege und Parkplätze anzulegen. Dabei wurde im Bebauungsplan von 2008 bestimmt, dass diese Bäume erhalten werden müssen.

Es ist erst ein Jahr her, dass die schönen alten Kastanienbäume an der Johann-Heinrich-Voß-Schule bei einem radikalen Rückschnitt verkrüppelt worden sind. Nachdem die Verwaltung damals zunächst vergeblich versucht hat, den Fall herunterzuspielen, und die Grünen ihr das nicht haben durchgehen lassen, hat die Verwaltung Besserung gelobt. Und nun das: Dabei musste nach den Diskussionen, die vor vier Jahren um den Bebauungsplan für das alte Krankenhausgelände geführt worden sind, allen Beteiligten klar sein, dass der Erhalt der alten Linden zumindest den Grünen wichtig ist.

Die Firma Semmelhaack weiß seit Montag morgen von der Kritik der Grünen an ihrem zerstörerischen Umgang mit den Bäumen auf dem Baugelände. Reagiert hat sie bisher nicht: Weder gab es eine Erklärung, wie es zu der Beschädigung kommen konnte, noch eine Antwort auf die Frage, wie die Firma den Schaden nun begrenzen möchte. Und im Rathaus muss man sich erst noch „verwaltungsintern abstimmen“. Entschlossenes Handeln zum Schutze der Natur sieht anders aus. Diese leider wieder aufgefrischte Erfahrung werden die Eutiner Grünen auch bei ihrer Positionierung zur Landesgartenschau zu berücksichtigen wissen.

Erstes Ergebnis:

Nach der verwaltungsinternen Abstimmung hat die Stadt am 28. März ein ordnungsrechtliches Verfahren eingeleitet. Der Verwaltung sei bereits zuvor der schlechte Baumzustand aufgefallen, aber mehrfache Hinweise an den Investor hätten nichts gebracht.