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16.03.08 –
Wir fordern die Hamburger Projektentwicklungsgesellschaft auf, bei der von ihr beabsichtigten Folgenutzung des früheren Krankenhausgeländes das vorhandene Landschaftsbild nicht nur als verkaufsfördernde, disponible Kulisse zu verstehen, sondern den Erhalt vorhandener Bäume verbindlich zu akzeptieren.
Wir befürworten prinzipiell die geplante Bebauung zwischen Hospitalstraße und Seewanderweg, weil wir es begrüßenswert finden, wenn brach liegende Bauflächen im innerstädtischen Bereich einer Nutzung zugeführt werden. Dagegen lehnen wir Grünen die Ausweisung neuer Baugebiete im Außenbereich auf der grünen Wiese ab, auch weil das zu langen Wegen in die Innenstadt führen würde. Die Vermeidung motorisierten Individualverkehrs ist schon aus Gründen des Klimaschutzes das Gebot der Stunde.
Trotz dieser grundsätzlichen Zustimmung zur Bebauung sind wir sehr besorgt darüber, dass mehrere im noch gültigen Bebauungsplan als zu erhalten festgesetzte, gesunde Großbäume im ausliegenden Plan-Entwurf ohne jegliche schützende Festsetzung versehen sind und quasi ignoriert werden.
Wir fragen insbesondere, was mit den sechs Großbäumen geschehen soll, die südlich der Hospitalstraße dort stehen, wo eine vom Investor nur vage beschriebene Parkpalette geplant ist. Der aus drei Linden, einer Kastanie, einem Ahorn und einer Esche bestehende Großbaumbestand ist in der Summe zu erhalten; die künftige Bebauung kann und muss sich in diese prägenden Strukturen einfügen.
Auf der gegenüber liegenden nördlichen Seite der Hospitalstraße wird bereits Parkraum mit 107 Stellplätzen geplant. Angesichts der verkehrsgünstigen Lage in der Nähe des Bahnhofs und des ZOBs muss hier mit der Schaffung von Parkplätzen nicht geklotzt werden. Auch angesichts weiterhin steigender Spritpreise werden viele Besucher des Ärztezentrums auf mittlere und lange Sicht die Möglichkeit nutzen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto zu kommen.
Wir vertreten die Auffassung, dass dem Investor mit der seit 1999 planungsrechtlich ermöglichten Bebauung innerhalb des 50 Meter breiten Gewässer- und Erholungsschutzstreifens bereits ein erhebliches Privileg zuteil wird. Das sollte als Verpflichtung gesehen werden, vorhandenes Großgrün mit Stammumfängen von bis zu 2,80 Meter. zu erhalten.
Die ausgelegten Pläne führen bei uns jedoch zu der Sorge, dass der im B-Plan-Entwurf noch als zu erhalten festgesetzte seenahe Wall und dessen Bewuchs letztendlich auch zur Disposition stehen sollen, wenn es um die Vermarktung gehobener Eigentumswohnungen geht. Eine Ermittlung der Böschungsgehölze und deren ausdrücklicher Schutz werden daher von uns als unverzichtbar angesehen. Wir wollen hier keinen zweiten „Scharbeutzer Seeblick“ ermöglichen, wie ihn sich ein Privatmann dort durch eine eigenmächtige Abholzung an der Ostsee geschaffen hat.
Das Orts- und Landschaftsbild ist bereits aus Richtung Braak kommend durch dichten Baumbewuchs am Seeufer und dem Hang geprägt. Nur auf diese Weise wird die optische Wirkung der mehrstöckigen Bebauung gemildert. Künftige Sichtachsen oder gärtnerische Gestaltungen sind auch mit dem angrenzenden Naherholungsgebiet am Kleinen Eutiner See nicht zu vereinbaren.
Deshalb werden die Eutiner Grünen ihre Zustimmung zu der B-Plan-Änderung davon abhängig machen, dass die vorhandenen Gehölze nachhaltig geschützt und erhalten werden.
ERGEBNIS
Am 3. April 2008 wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt beschlossen:
Die sechs in der Stellungnahme vom 16. März genannten Bäume sollen in den Bebauungsplan als zu erhalten aufgenommen werden. Bei der Ausweisung von Raum für Stellplätze ist das zu berücksichtigen.
Zudem hat der grüne Stadtvertreter Eike Diller während der Sitzung beantragt, dass der Baumbestand auf dem seeseitigen Wall nach Gehölzart und Stammumfang erfasst und in der Planzeichnung als zu erhalten festgesetzt werden soll. Dieser Antrag wurde angenommen.
Am 15. Mai 2008 wurde der Bebauungsplan durch die Stadtvertretung verabschiedet:
In den verabschiedeten Bebauungsplan eingeflossen sind die Anregungen der Grünen zum Erhalt von Bäumen auf dem Krankenhausgelände. Daher haben die Grünen dem Bebauungsplan zugestimmt.
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