Landesgartenschau: Die Grünen tragen die Gestaltungsbeschlüsse für das LGS-Areal mit Einschränkungen mit

Die Grünen in der Eutiner Stadtvertretung tragen die Grundsatzentscheidungen zur städtebaulichen Gestaltung des LGS-Areals mit. Sie bestehen gleichzeitig aber darauf, dass es in naturnahen Bereichen noch Planänderungen geben muss, um wertvolle Lebensräume nicht zu gefährden. Einige naturverträglichere Lösungen in der Planung konnten sie schon durchsetzen.

06.07.14 – von Monika Obieray –

 

Die Grünen tragen die Grundsatzentscheidungen zur städtebaulichen Gestaltung des LGS-Areals mit, weil sie zu diesem Zeitpunkt unumgänglich sind, um die Landesgartenschau nicht zu gefährden, und weil sie in vielen Bereichen einen positiven Fortschritt für die Entwicklung Eutins darstellen.

 

Wir bestehen aber darauf, dass es in besonders naturnahen Bereichen noch Änderungen geben muss. Dazu ist es nicht zu spät, diese Änderungen sind auch weiterhin möglich und können eingearbeitet werden.

 

Wir wollen, dass es im Seepark einen Bereich gibt, der den Jugendlichen „gehört“, wo sie sich treffen können, sportlich aktiv sein oder auch nur abhängen können. Dem haben wir zugestimmt.

 

Wir wollen dort aber keinen „Strand“. Der Strand ist dort ein Fremdkörper, er stört das natürliche Ufer und schreckt Tiere ab, die sich entlang der Uferlinie bewegen. Die Jugendlichen brauchen den Strand nicht, weil sie auch so ins Wasser gehen können. Sie bekommen einen Steg, der bis ins Wasser reicht, und eine Wiese, wo man liegen, spielen und auch grillen kann. Wir Grüne sind überzeugt, dass die Jugendlichen keine Lösung wollen, die Tierarten gefährdet. Leider haben wir dafür keine Mehrheit im Bauausschuss gewinnen können.

 

Zum Seepark haben wir erreichen können, dass nur der Weg zum Bootshaus betoniert wird, während alle anderen Wege wassergebunden bleiben. Die neuen Sichtachsen, die dem Park ein modernes Gepräge geben sollen, sind gegenüber der Ursprungsplanung verändert worden. Wir sehen es positiv, dass die Sichtachse, die durch den Auenwald Richtung Fissau gelegt wird, nun nicht über die Uferlinie hinausgeht und so gebaut wird, dass es keinen Anreiz gibt, die Ruhezone Auenwald zu stören. Positiv ist auch, dass die alte Straße zum Bootshaus verschwindet und der Auenwald mehr Raum zu einer ungestörten Entwicklung bekommt.

 

Bisher stehen die Artenschutzgutachten noch aus. Wir Grüne fordern, dass der Fledermausschutz und weitere Artenschutzbelange in der Planung berücksichtigt werden müssen. Das muss möglich sein, weil die Gesetzeslage es erfordert und weil es auch geht, denn es geht insbesondere um die vom Bootshaus und vom Bereich der Jugendlichen abgelegenen Teile, in denen keine großen Veränderungen erfolgen sollen.

 

Für die Stadtbucht haben wir erreicht, dass das Deck nicht aus Tropenholz hergestellt wird, sondern aus Eiche. Schon eine einfache Google-Suche reicht aus, um herauszufinden, dass das vorgeschlagene Bongossi-Tropenholz trotz Zertifizierung nicht grünen Standards entspricht.

 

Der Wiederentstandsetzung der Torhäuser am Bauhof und der Nutzung als Veranstaltungsort mit verschiedensten Möglichkeiten stimmen wir zu. Auch die attraktivere Gestaltung des Bauhofgeländes ist absolut sinnvoll. Sie nutzt den Festspielen, der dort hoffentlich bald entstehenden Jugendherberge und allen Touristen, die dort vorbeikommen.

 

Für den Süduferpark sehen wir es als positiv, dass der verrohrte Graben in Teilen geöffnet wird und eine naturnähere Landschaft entsteht.

 

Wir werden sehr kritisch verfolgen, ob der Schutz des wertvollen Eichenbestandes daneben gesichert bleibt.

 

Was wir nicht mittragen können ist die Planung für eine große Zahl von Wohnmobilstellplätzen nach der LGS. Dort sind nicht nur Stellplätze vorgesehen, sondern eine große, zickzackförmige Rampe, die über eine große Distanz und Hanglage bis zum Seeufer hinunterführt. In eine bisher nicht verbaute Landschaft mit teilweise sehr wertvollem Baumbestand wird also eine Betonrampe gelegt und zusätzlich noch ein neuer Weg. Zwar ist noch nicht entschieden, ob es für den Wohnmobilstellpatz auch noch Strom und Wasser geben soll – das würde weitere Leitungen und ein Versorgungshaus nach sich ziehen. Aber die Gefahr ist extrem groß, dass dieser Bedarf von den zukünftigen Nutzern angemeldet wird.

 

Aus grüner Sicht reicht es völlig aus, dass es einen neuen Zugang zum Steg gibt, der bisher nur von der Bundeswehr genutzt wurde. Es wird sehr attraktiv sein, an dieser Stelle ans Wasser gelangen und sich aufhalten zu können. Dafür ist aber keine Riesenbetonrampe nötig und auch keine Stellplätze. Jede Spaziergängerin und jeder Spaziergänger sowie alle Radfahrer/innen werden den neuen Steg gern nutzen und sich daran freuen.

 

Die Grundsatzentscheidungen mussten getroffen werden – in den kritischen Fragen werden wir Grünen beharrlich dran bleiben.

Listenansicht   Zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>