Rolle rückwärts nach Wahlversprechen

Erste Sitzung des Jugend- und Sozialausschusses in Stockelsdorf nach der Sommerpause: Die Tagesordnung enthielt kaum Punkte, die eine heiße Debatte erwarten ließen. Und doch gab es Überraschungen und vor allem große Enttäuschung.
So wollte die Verwaltung unter dem Punkt  "Mehrgenerationentreff" über den letzten Stand zu diesem wichtigen Thema informieren: der angedachte Raum sei wegen baulicher Probleme leider nicht geeignet, ein Förderprogramm noch nicht in Sicht, man bleibe aber am Ball. 

Überraschend stellte daraufhin der Fraktionssprecher Helmut Neu (UWG) den gemeinsamen Antrag von CDU, FDP und UWG, die Verwaltung möge "nicht mehr aufwändig nach Förderprogrammen suchen", das Projekt Mehrgenerationentreff solle also auf Eis gelegt werden. Vor der Wahl kolportierte Neu, dass seine Partei absolut hinter dem Antrag des Seniorenbeirats stünde. In der Antragsabstimmung führte die große Mehrheit der konservativen Parteien folglich dazu, dass unsere Senioren in Stockelsdorf weiter auf den ersehnten Treff warten müssen.

Noch enttäuschter werden die Kinder und Jugendlichen in Stockelsdorf sein. Nachweislich hat die Zeit des Lockdowns die Psyche vieler Kinder beeinträchtigt – und unter anderem auch dazu geführt, dass nun eine noch höhere Prozentzahl von Kindern übergewichtig ist. Also hatte sich die Verwaltung auf die Fahnen geschrieben, explizit etwas für diese Altersgruppe zu tun. In den vergangenen Monaten fand eine nie dagewesene Umfrage und Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen u.a. in den Schulen der Gemeinde statt: es wurde abgefragt, wie sie zu einem Pumptrack stehen, einem asphaltierten Rundkurs, auf dem man mit Fahrrädern, Skateboards oder Scootern aufgrund der welligen Beschaffenheit des Untergrunds und mittels koordinierter Pumpbewegungen mit Armen und Beinen Tricks und Kunststücke erlernen kann. Alle waren hellauf begeistert und in den Schulen wurde geplant, diskutiert und es wurden fantastische Modelle gebastelt. Die Gemeinde hat viel Zeit und Kosten investiert.

CDU, FDP und UWG aber schmetterten auch dieses Projekt im Jugendausschuss gegen die Stimmen von SPD und Grünen ab, wollten sich auch nicht auf den Kompromiss einlassen, eine günstigere Variante zu bauen und eine endgültige Entscheidung erst nach der Haushaltsklausur im nächsten Ausschuss zu treffen. Dies ist eine klare Klatsche ins Gesicht derer, die keine große politische Lobby haben: Jugendlicher, die sich aktiv bewegen und ein bisschen Spaß haben wollen, gern auch außerhalb eines Vereins. 

Die Begründung: Erst dürfe der Stockelsdorfer Haushalt keine Neuverschuldung mehr aufweisen. Da das Bündnis CDU/FDP/UWG auch gegen das Angleichen der Steuersätze an den Kreisdurchschnitt ist, was bezüglich der Grundsteuer pro Hausbesitzer etwa 60 Euro/Jahr ausmacht, der Gemeindekasse aber rund 718.000 Euro zuführen würde, bedeutet das für Stockelsdorf, dass in den nächsten Jahren kein großer Fortschritt zu erhoffen ist. Als Solidargemeinschaft könnte man Senioren und Kindern die Lebensqualität signifikant erhöhen. SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bedauern dieses radikale Sparen sehr und hätten gern weiter lösungsorientiert nach Kompromissen gesucht, aber was CDU, FDP und UWG nicht wollen, das wird es in Stockelsdorf vorerst auch nicht geben.



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