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Am 30.01.2024 fand die erste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauen, Planung und öffentliche Sicherheit der Gemeinde Stockelsdorf im neuen Jahr statt.
Die Kooperation aus CDU, FDP und UWG verabschiedete in dieser Sitzung einen Antrag, der ein Moratorium für Freiflächen-Photovoltaikanlagen für die nächsten drei Jahre in Kraft setzt.
Es ist richtig, dass die Netzentgelte in Schleswig-Holstein zu hoch sind, weil aufgrund fehlender Netzkapazitäten jedes Jahr Strom im hohen einstelligen Prozentbereich nicht abtransportiert werden kann. Und es ist auch richtig, dass der Bau einer Freiflächen-PV-Anlage in Stockelsdorf nichts daran ändern wird. Der produzierte Strom ist nur ein Tropfen in einem Ozean. Wir können als Stockelsdorfer an die Landesregierung appellieren, sich noch stärker für einen fairen nationalen Ausgleich zu engagieren, wie er ab 2025 kommen soll. Wenn wir uns aber dem Markt verweigern, werden wir die Netzentgeld-Preise der anderen Gemeinden mit zahlen, ohne vom lokalen Strom zu profitieren. Zudem verzichten wir dann auch auf hunderttausende Euro Gewerbeeinnahmen, die in andere Projekte investiert werden könnten. Eine Stärkung des Haushalts würde die Gemeinde befähigen, mehr Buslinien einzurichten und z.B. auch einen stärkeren Fokus auf die Dorfschaften zu legen. Darüber hinaus ergänzen sich Wind- und Solarstrom über den Tag. Es ist mit den aktuell vorliegenden Informationen nicht von einer Überlastung des Netzes auszugehen.
Stockelsdorf entgeht die Chance für weitere wichtige Schritte zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und für eine zukunftsorientierte, klimafreundliche Entwicklung der Gemeinde. Noch im vergangenen Jahr wurde auf einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung geprüft, welche Flächen sich im Gemeindegebiet für den Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen eignen. Jetzt ist diese Möglichkeit, einen weiteren Schritt in Richtung Klimaneutralität zu gehen, aufgeschoben. Die Argumente der Antragsteller wirken auf uns wenig überzeugend. Ein Aspekt, der im Zuge des Antrags gar nicht genannt wurde, ist der, was Stockelsdorf mit Freiflächen-Photovoltaik gewinnen könnte. Stockelsdorf hätte zeigen können, dass das Konzept des Klimadorfs, auch in der zweitgrößten Gemeinde Schleswig-Holsteins funktioniert.
Freiflächen-Photovoltaikstrom ist von den Gestehungskosten gesehen, aktuell die günstigste Form der Stromerzeugung überhaupt. Der Strombedarf wird durch Elektroautos und Wärmepumpen um mehr als 80% steigen, besonders in dünn besiedelten, ländlich geprägten Gebieten. Denn dort sind Wärmenetze nicht rentabel. Eine direkte Konkurrenz von Stromerzeugung und Lebensmittelproduktion muss nicht gegeben sein, hierbei kann z. B. die Nutzung von Agri-PV-Anlagen eine entscheidende Rolle spielen.
Die Argumente und die wissenschaftlichen Quellen, auf die wir Grüne uns bei unserer Ablehnung des Antrages stützen, wurden zum Zeitpunkt der Sitzung auf der Webseite gruene-stockelsdorf.de veröffentlicht und sind dort öffentlich einseh- und damit nachprüfbar.
Letztendlich werden die Investor*innen nach unserer Ansicht voraussichtlich nicht auf den Ablauf des Moratoriums in Stockelsdorf warten und sich andere Gemeinden für ihre Projekte suchen. Damit kann dieses Moratorium nicht im Interesse der Gemeinde Stockelsdorf liegen.
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