Wat mutt, dat mutt!

Zum Thema Klimawandel gibt es viele Meinungen. Wirklich geleugnet wird das Problem zum Glück immer weniger, aber es wird oft verharmlost oder einfach ignoriert. Unter seriösen Experten und Wissenschaftlern ist es im Grunde genommen unstrittig, dass Klimawandel stattfindet und der Mensch über seinen CO2-Fußabdruck elementar daran beteiligt ist.

Sicher befinden wir uns erdgeschichtlich in einer Warmzeit, aber wir verstärken sie zusätzlich. Nie zuvor in der Erdgeschichte gab es so viele Menschen, die einerseits durch ihre Existenz und ihren Konsum die Situation an sich verschlimmern, die aber andererseits durchaus überleben wollen. Dieses Überleben wird zunehmend durch die Folgen des Klimawandels bedroht:

  • Nahrungsmittelknappheit (die Erträge sinken bereits), bis zu hin zu lokalen Hungersnöten
  • Großflächige Naturkatastrophen (Brände, Überschwemmungen, Dürre, Blizzards, Wirbelstürme…)
  • Abschmelzen von Landeismassen und somit Anstieg der Meeresspiegel. Menschen in Küstenregionen werden gefährdet
  • Migrationsbewegung, politische Krisen

 

Um diesen Extremen entgegen zu wirken ist (möglichst rasches) Handeln unausweichlich. Die deutschen Treibhausgasminderungsziele sind im Klimaschutzgesetz vom Dezember 2019 verbindlich festgelegt. Danach sollten die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 35% gesenkt werden und bis zum Jahr 2030 um mindestens 55% (jeweils gegenüber dem Jahr 1990). Dank Covid-19 ist das Ziel für 2020 erreicht, da es durch den Lockdown weniger Auto-, Güter- und Flugverkehr gab. Tatsächlich verfehlt der Sektor „Verkehr“ die Klimaziele ansonsten aber am weitesten: Statt der geplanten 95 Millionen Tonnen CO2, Methan und anderen Treibhausgasen, die hier 2030 pro Jahr noch anfallen dürfen, werden nach Untersuchungen im Verkehrsbereich aktuell noch 35% mehr Treibhausgase ausgestoßen: fast 130 Millionen Tonnen/Jahr – 33,4 Millionen Tonnen mehr als geplant…

Aber auch in anderen Sektoren, wie zum Beispiel der Energieerzeugung liegen wir noch hinter unseren Zielen zurück. Und das, obwohl es hoch plausibel ist, dass zukünftig deutlich mehr Ökostrom gebraucht wird. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Elektroautos steigt, der Bedarf an Wärmepumpen zum klimafreundlichen Heizen ebenfalls und die Industrie wird vermutlich mehr grünen – also mit Ökostrom erzeugten – Wasserstoff benötigen, um fossile Energieträger zu ersetzen.

Das Klimaziel der Bundesregierung besagt, dass im Jahr 2030 der deutsche Bruttostromverbrauch zu 65 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll (2019 waren es 42 Prozent des Bruttostromverbrauchs) – dieses Ziel lässt sich aber tatsächlich nur erreichen, wenn entweder der Stromverbrauch in den nächsten 10 Jahren sinkt, oder wir deutlich mehr erneuerbare Energie erzeugen. Glücklicherweise sehen die neuen Änderungen im Windenergie-auf-See-Gesetz bis 2030 eine Erhöhung des Ausbauzieles für Offshore-Windenergie von 15 auf 20 Gigawatt Leistung vor.

Es wird zunehmend deutlich, dass weit mehr getan werden muss, als bisher geplant. Greenpeace z.B. zitiert in einer Studie der Stanford Universität, dass jeder einzelne Euro den wir heute für Klimaschutz ausgeben, uns 30 Euro erspart, die wir ansonsten in Zukunft aufbringen müssten. 

Was kann also jeder Einzelne tun? Es reicht nicht mehr, sich nur auf „die da oben“ zu verlassen, oder die Schuld bei anderen zu suchen. Jeder Einzelne sollte über das eigene Konsumverhalten die Wirtschaft beeinflussen und möglichst durch persönliches Engagement das Umfeld und die Politik lenken. Findet kein Umdenken – und vor allem auch konsequentes Handeln – statt, hinterlassen wir den nachfolgenden Generationen eine Menge ernsthafter Probleme…

Annie & Sebastian Schubart

 

Quellen:

https://www.br.de/nachrichten/wissen/analyse-deutschland-wird-seine-klimaschutzziele-nicht-erreichen,SEcMCgU

https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands

https://www.scientists4future.org/stellungnahme/fakten/

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06738.html

https://www.erneuerbareenergien.de/altanlagen-repowering-nur-im-ausnahmefall-moeglich

https://www.klimareporter.de/strom/die-sieben-sterbehelfer-des-eeg

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/fuer-mehr-windenergie-auf-see-1757176

 



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