Die Wellen schlagen hoch beim „Nationalpark Ostsee“

Mit dem Start des Konsultationsprozesses zum „Nationalpark Ostsee“ nimmt Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur in Schleswig-Holstein, den Dialog in der Region auf. Es ist der Beginn des zentralen naturschutzpolitischen Vorhabens der Landesregierung und aktuell scheint die Stimmung aufgeheizt. Viele Einwohner*innen und Unternehmer*innen befürchten grundlegende Einschränkungen vor allem in Wirtschaft und Tourismus. Zudem scheint die politische Opposition bereit, im Vorfeld der Kommunalwahl das Thema populistisch und wenig faktenbasiert begleiten zu wollen, was die Sorgen der Anwohner*innen zusätzlich anfacht. Wir wünschen uns diesbezüglich einen sachlichen Austausch, der sich an Tatsachen orientiert sowie die Sorgen der Bürger*innen vor Ort ernstnimmt.

Annette Granzin und Reimo Schaaf, Vorsitzende der Ostholsteiner Grünen:

„Der Ostsee geht es in Folge von Nährstoffeinträgen, Klimakrise und Überfischung nicht gut und diese Entwicklung muss schnellstmöglich gestoppt werden. Der Tourismus ist natürlich auf Gäste angewiesen – genauso wie auf ein gesundes Ökosystem. Wir sehen im geplanten Nationalpark Ostsee einen möglichen Baustein zum besseren Schutz der Flora und Fauna. Durch das Schaffen von unberührten Rückzugsräumen kann es einigen unter Stress geraten Arten gelingen, ihre Bestände zu regenerieren. Nachhaltige Tourismuskonzepte werden in der Region schon umgesetzt und weiter gefördert. Auch hierzu würde der Nationalpark als Aushängeschild beitragen.

Den Grünen wird oft vorgeworfen, den Klimaschutz über alle anderen Themen zu stellen. So kurz diese Polarisierung greift, so wenig ist dies Insbesondere im Fall des Nationalparks Ostsee der Fall: Die Potentialfläche des Nationalparks Ostsee umfasst zum größten Teil Flächen, die schon heute dem Naturschutz dienen, wie die NATURA 2000 Gebiete. Daher geht es größtenteils nicht um eine quantitative Ausweitung, sondern um eine qualitative Aufwertung bereits bestehender geschützter Bereiche und Flächen. Welche Änderungen genau vorgenommen werden, wird der begonnene ergebnisoffene Konsultationsprozess zeigen. Hier kann es aus unserer Sicht am Ende nur einen Kompromiss geben, den alle betroffenen Akteur*innen und die Region mittragen.

Wir lehnen sowohl ein pauschales Nein als auch ein pauschales Ja zu Beginn so eines wichtigen Prozesses ab. Wir werden uns gemeinsam mit allen betroffenen Akteur*innen konstruktiv einbringen, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ostsee und das touristische Standbein der Region auch für kommende Generationen zu gewährleisten.“

Ortsverbandssprecher der Grünen Fehmarn Falko Siering ergänzt: „Auf der Veranstaltung mit Tobias Goldschmidt am 12. April in Heiligenhafen hat sich gezeigt, dass es noch viele offene Fragen und auch ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Nationalpark Ostsee bei den Betroffenen vor Ort gibt. Und gleichzeitig auch die Bereitschaft, sich von dem Konsultationsprozess, der die Fragen beantworten soll, positiv überraschen zu lassen.“



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