Biologische Vielfalt in Ostholstein weiter stärken

04.11.10 –

Die Deutschen lieben die Natur. Dem Naturschutz sowie Maßnahmen zur Erhaltung der Natur wird ein hoher gesellschaftlicher Stellenwert beigemessen. Dies ist das Fazit der ersten bundesweit repräsentativen Naturbewusstseinsstudie, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) in Berlin vorgestellt hat. Für 96 % aller Befragten in Deutschland gehört Natur einfach zu einem guten Leben dazu. Für 89 Prozent der Deutschen ist der Naturschutz eine wichtige politische Aufgabe. Den Verlust der biologischen Vielfalt fürchten allerdings 68 Prozent der Befragten, besonders weil sie persönliche Beeinträchtigungen erwarten. Ebenso viele Menschen haben die Sorge, dass es zukünftig für die Kinder und Enkelkinder kaum noch eine intakte Natur geben wird.
"Bei einem so hohen Naturbewusstsein auf der einen Seite und der großen Sorge um den Zustand der Natur auf der anderen Seite freuen wir uns besonders, dass drei Gemeinden in Ostholstein schon die Konvention für biologische Vielfalt unterzeichnet haben. Das ist der höchste Anteil an Gemeinden in Schleswig-Holstein." Freut sich Silke Mählenhoff, Sprecherin der Grünen Ostholstein. „Und in den drei Gemeinden - Ratekau, Timmendorfer Strand und Malente - waren es die örtlichen Grünen, die für den Beschluss gesorgt haben".
90 Prozent der Bürgerinnen und Bürger wünschen einen stärkeren Schutz der Weltmeere vor Überfischung durch strengere Vorschriften und 87 Prozent lehnen den Anbau und den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen in der Landwirtschaft ab und plädieren sogar für ein Verbot. „Die Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie sind ein klarer politischer Auftrag zum Schutz und zur naturverträglichen, nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt - und das nicht als Lippenbekenntnis im Jahr der Biodiversität. Wir werden die Kommunen weiterhin dabei unterstützen, Natur- und Umweltschutz vor Ort zu betreiben, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern aufzeigen, wie sie selbst einen Beitrag zu ihrem Schutz leisten können", sagt Mählenhoff.
Im Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt haben viele Bürgerinnen und Bürger den Begriff der biologischen Vielfalt bereits gehört. "Die biologische Vielfalt erbringt unschätzbare wirtschaftliche Leistungen, etwa durch die Bereitstellung von sauberem Wasser und sauberer Luft, den Schutz vor Hochwasser, die Funktion von Wäldern und Mooren als CO2-Senken oder das große Potenzial alter Kulturpflanzensorten zur Anpassung an den Klimawandel. Auch für Fortschritte in Medizin und Technik ist der Wert der biologischen Vielfalt immens," erläutert Mählenhoff.
Die Studie weist zudem interessante Zusammenhänge zwischen Naturerfahrung und sozialer Gerechtigkeit in Deutschland nach: Die Ergebnisse belegen, dass sozial benachteiligte Gruppen eine größere Distanz zur Natur aufweisen. Naturerfahrung spielt hier vor allem in nächster Nähe, etwa in öffentlichen Parks, eine Rolle und wird in der Erziehung nur wenig vermittelt, so dass zu befürchten ist, dass diese Distanz zur Natur an die Kinder weiter gegeben wird. Es ist daher notwendig, dass vermehrt gezielte Angebote zur Naturerfahrung gerade auch für sozial benachteiligte Familien entwickelt werden.

 

Kategorie

2010 | Umwelt & Energie

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>