Elektromobilität in Oldenburg i.H.

Langfristig soll nach Regierungsvorstellung der Straßenverkehr unabhängig von fossilen Brennstoffen werden. Ziel ist es, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, bis 2030 sechs Millionen. Denn Öl ist eine Ressource, die bald erschöpft ist. Hinzu kommt, dass die Verbrennung von Benzin und Diesel-Kraftstoffen eine große Menge CO2 erzeugt. Elektrofahrzeuge verringern die Abhängigkeit vom Öl und schaffen eine emissionsarme Mobilität. Lädt man die Batterien mit Strom aus erneuerbaren Energien, fahren Elektrofahrzeuge praktisch ohne Schadstoffausstoß.

Obwohl die Installation einer Elektroladestation kostengünstiger ist als die Tankstelle für Verbrennungsmotoren, gibt es z.Zt. in Ostholstein erst 10 Elektro-Tankstellen für Autos, die alle samt im Süden des Kreises anzutreffen sind. Im Nordkreis, der auch in Zukunft erstes Bindeglied zwischen Deutschland und Skandinavien sein wird, ist noch keine schnellladende Gleichstrom E-Tankstellen. Hier muss kurzfristig Abhilfe geschaffen werden.

Auch im Bereich der Elektromobilität von Fahrrädern gilt es in unserer Region zu handeln. Oldenburg liegt nahezu im Zentrum der Tourismusregion Wagrien mit vielen Radwanderwegen, die mit denen von Fehmarn und der Holsteinischen Schweiz verbunden sind. Langstrecken-Fahrradfahrer kreuzen Oldenburg auf dem Mönchsweg und dem Ostseeküsten-Radwanderweg. Hierdurch kommt Radfahrern im touristischen Bereich Oldenburgs eine besondere Bedeutung zu.

Nach ersten richtigen Absichtserklärungen in Richtung flächendeckendem Ausbau von Ladestationen für Pedelecs und E-Bikes in der Aktivregion Wagrien-Fehmarn ist leider noch nichts Wesentliches passiert. Unserer Meinung nach sollte ein Impuls aus der Kommune kommen, um eine zukunftsweisende Elektromobilität zu gewährleisten.

Im Bereich Elektrotankstellen für Autos wäre die Stadt gefragt, Standorte bereit zu stellen und Fördergelder zu beantragen. Der Kreis Nordfriesland spielt diesbezüglich in Schleswig - Holstein eine Vorreiterrolle und könnte als Ideengeber dienen. Da die Ladezeit selbst etwa 30 Minuten beträgt, liegt es nahe, E-Tankstellen für Autos in Oldenburgs Einkaufsgebieten oder in Innenstadtnähe zu installieren. In Oldenburg könnte der neu entstehende Bauhof im Gewerbegebiet „Am Vossberg“ ein durchaus interessanter Standort für eine E-Tankstelle sein und der Stadt durch Verkauf von Strom zusätzliche Einnahmen bescheren.

Im Gegensatz zu den E-Tankstellen für Autos, sollten Ladestationen für E-Bikes eher an gastronomische Betriebe gekoppelt werden, um die Ladezeit durch Ruhezeit für Fahrradfahrer zu nutzen. Die relativ kostengünstigen Ladestationen würden sich durch Stromverkauf und zusätzlichen Verzehr durch wartende Fahrradfahrer für teilnehmende Gaststätten sicherlich schnell amortisieren. Eine solche Maßnahme würde die touristische Kompetenz Oldenburgs durch zusätzliche Attraktivität für Fahrradfahrer erhöhen.

Packen wir's an!

Thomas Wroblewski



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