Bündnis 90/Die Grünen

Kreisverband Ostholstein

Die zweite öffentliche Auslegung zum Planfeststellungsverfahren der Fehmarnbeltquerung im Abschnitt 3 (Schashagen - Lensahn - Damlos)

Am 20. Januar 2025 fand in Lensahn die zweite Öffentlichkeitsauslegung des Planfeststellungsverfahrens des Abschnitts 3 (Schashagen - Lensahn - Damlos) für die Fehmarnbeltquerung statt. Es handelte sich um eine freiwillige Veranstaltung der Deutschen Bahn, bei der Vertreter der Deutschen Bahn die Änderungen im Abschnitt 3 präsentierten und für die Fragen der Bürger zur Verfügung standen.

Das Haus der Begegnung war extrem gut besucht, was das große Interesse der Bürgerinnen und Bürger an diesem Thema unterstrich. In der ersten halben Stunde hatten die Besucher Gelegenheit, die Unterlagen an Infotischen einzusehen und sich direkt mit den Vertretern auszutauschen. Anschließend folgte ein einstündiger Vortrag, der die wichtigsten Änderungen und Planungen darstellte.

Wir versuchen hier, die präsentierten Informationen möglichst korrekt wiederzugeben, weisen jedoch darauf hin, dass ausschlaggebend allein die offiziellen Unterlagen des Amtes sind, die hoffentlich bald öffentlich einsehbar sein werden.

Schwerpunkte des Vortrags:

Der Vortrag begann mit einer Übersicht der geplanten Maßnahmen im Abschnitt 3. Diese umfassen den zweigleisigen Ausbau entlang der Autobahn sowie den Betriebsbahnhof in Oldenburg, der auf einem Kilometer Länge viergleisig ausgebaut wird. Zudem wird die Rastanlage Damlos verlegt und durch eine neue Rastanlage an der Hasselburger Mühle ersetzt. Der geplante Haltepunkt in Lensahn wird barrierefrei gestaltet und erhält eine moderne Infrastruktur mit Parkplätzen, Treppen und Rampen zum Bahnsteig, wobei ein Lift nicht vorgesehen ist, wie später in der Fragerunde noch erläutert wurde.

Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags waren die zahlreichen Änderungen im Vergleich zur ersten Offenlage. Diese Änderungen wurden deutlich hervorgehoben und umfassen unter anderem:

  • Lärmschutzmaßnahmen: Zusätzliche und verlängerte Lärmschutzwände wurden in die Planung integriert, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.
  • Umweltaspekte: Ein besonderer Fokus liegt auf der Berücksichtigung von Umweltschutzmaßnahmen, wie dem Durchgang für Fischotter an der Kremper Au.
  • Radverkehrskonzept: Der Ausbau von Radwegen entlang des Abschnitts wurde erweitert und berücksichtigt das Radverkehrskonzept des Kreises Ostholstein.
  • Deutschlandtakt: Die Planung wurde an die Anforderungen des bundesweiten Taktverkehrskonzepts angepasst.
  • Rettungswege und Infrastruktur: Zusätzliche Anpassungen an Rettungswegen, Gräben und Versorgungsleitungen wurden vorgenommen.

Ein Highlight war die Visualisierung des Haltepunkts Lensahn, die den Bürgern einen ersten Eindruck der geplanten Änderungen vermittelte. Die Visualisierung zeigte die Straßenüberführung der Bäderstraße über die Autobahn A1, 2,5 Meter hohe Lärmschutzwände sowie die barrierefreien Zugänge zum Bahnsteig.

Die Präsentation schloss mit einem Überblick über die weiteren Planungsphasen und der Einladung an die Bürger, ihre Anregungen und Einwände aktiv einzubringen.

Fragen und Antworten:

Während der Veranstaltung wurde klar kommuniziert, dass es sich um eine Informationsveranstaltung handelt und Diskussionen über die Inhalte nicht Teil des Formats sind. Diese würden im Rahmen des geordneten Verfahrens behandelt. Hier zu den einzelnen Themengebieten, die im Rahmen der Fragerunde erörtert wurden:

  • Verkehrsprognosen: Es wurden Zahlen genannt, die wir aufgrund der Geschwindigkeit der Präsentation nicht vollständig mitschreiben konnten. Anstatt hier falsche Zahlen wiederzugeben verweisen wir lieber auf entsprechende Angaben, die online zu finden sind. Wir liefern die Zahlen nach, wenn wir die veröffentlichten Unterlagen haben. Ein Kritikpunkt einiger Teilnehmer war, dass Prognosen für 2040, die als relevanter angesehen wurden, nicht einbezogen wurden. Hier konnte die Bahn aber nur darauf verweisen, dass die Entscheidung zur Berechnungsgrundlage beim zuständigen Bundesamt liegt.
  • Altstrecke und Radwege: Mehrfach wurde gefragt, was mit der alten Strecke passieren soll. Derzeit ist hier jedoch noch keine Planung vorgesehen. Zudem wurde angemerkt, dass die Altstrecke möglicherweise für Bautransporte genutzt werden soll. Dies wurde von der Bahn grundsätzlich bejaht, jedoch ist diese Nutzung noch nicht abschließend geklärt.
  • Bauplanung: Die geplante Bauphase wurde mit 2026 bis 2029 angegeben, unter der Voraussetzung, dass das Planfeststellungsverfahren noch 2025 abgeschlossen wird und die Baugenehmigung Anfang 2026 vorliegt. Das ist die derzeitige Hoffnung der Bahn. Auf die Frage, ob noch mehrere öffentliche Auslegungen folgen werden wurde die Hoffnung geäußert, dass diese zweite Planauslegung die letzte ist. Aber natürlich lässt sich das noch nicht abschließend beurteilen. In Bezug auf die eigentliche Bauphase von 3 Jahren wirkte der Vortragende jedoch zurückhaltend, ob dieser Zeitplan realistisch ist. Es wurde betont, dass während der Bauzeit mit Einschränkungen im Verkehr zu rechnen ist. Die Bahn möchte diese so verträglich wie möglich gestalten, beispielsweise durch den Einsatz einer Behelfsbrücke im Bereich der Bäderstraße. Konkrete Planungen hierfür sind derzeit aber erst in Vorbereitung.
  • Geschwindigkeiten: Die Strecke wird auf eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h ausgelegt. Dies gilt jedoch nicht für Güterzüge, die langsamer verkehren.

Die vollständigen Änderungsunterlagen sollen in Kürze herunterladbar sein. Wir werden die relevanten Links und Details nachreichen.

Fazit:

Die Veranstaltung bot spannende Einblicke in die Planungsfortschritte und zeigte, dass weiterhin Raum für Bürgerbeteiligung besteht. Wir hoffen der Überblick war hilfreich und ist auch inhaltlich soweit uns möglich korrekt. Ansonsten gebt uns gerne eine Rückmeldung und wir halten Euch auf dem Laufenden, sobald die neuen Unterlagen verfügbar sind.

 

Link zur Meldung auf der Seite der Bahn (enthält die am Abend gezeigte Präsentation)

Link zum "Planfeststellungsverfahren Abschnitt 3"



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