Gedanken zum alternativen Bahnhaltepunkt in Oldenburg i.H.

Nachdem die Mehrheit der Stadtverordneten sich für den alternativen Bahnhaltepunkt (BHP) ausgesprochen hat, verwischen sich bei der Nachbereitung dieser Entscheidung wirkliche Fakten mit z.T. sehr polemischen Strömungen. Um dieser sehr undankbaren Diskussion die Grundlage zu entziehen, hier nochmal die Gedanken der GRÜNEN in Oldenburg i.H. und unsere Argumente zu dem neuen BHP in Kurzform.

Durch die Planung einer Bahntrasse im Rahmen der Hinterland Anbindung zur Festen Fehmarn Belt Querung direkt an der nord-östlichen Grenze des „Oldenburger Bruchs“  und durch die geplante unterirdische Verlegung einer 380-kV-Ostküstenleitung wird unser dicht an Oldenburg grenzendes Naturschutz- und Naherholungsgebiet als einzigartiger Lebensraum  massiv traumatisiert.

Für uns GRÜNE in Oldenburg steht ein stabiles Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Notwendigkeiten der menschlichen Bevölkerung im Vordergrund. Nur in dem ausgeglichenen Verhältnis zwischen beiden Partnern entstehen Synergien zu beiderseitigem Vorteil. Bei den in der Zukunft geplanten Projekten wird mit teilweise nicht nachzuvollziehenden Argumenten und Tatsachen auf dem Rücken des Naturschutzes geplant, ohne sich über die langfristigen Auswirkungen für unsere Bevölkerung Gedanken zu machen. Die Partnerschaft zwischen Natur und Mensch gerät aus unserer Sicht immer mehr zu Ungunsten der Natur aus dem Gleichgewicht.

Aus dieser Grundüberlegung entstehen für uns GRÜNE in Sachen BHP einige wichtige Konsequenzen:

  1. Wir möchten unser Naherholungsgebiet „Oldenburger Bruch“ durch den alternativen BHP entlasten.
  2. Wir möchten keine Infrastruktur auf einer über Jahrtausend gewachsenen Kulturlandschaft entstehen lassen, die zudem in der Erschließung sehr kostenaufwendig werden wird.
  3. Wir wollen insbesondere unter den Zeichen des Klimawandels keinen BHP in einer deklarierten hochwassergefährdeten Zone entstehen lassen.
  4. Wir wollen keinen BHP in einem nicht einsehbaren Bereich schaffen.
  5. Wir wollen einen BHP, der in der zukünftigen Stadtentwicklung eine größere Chance hat, einmal zum Stadtgebiet zu gehören.
  6. Unsere politischen Väter haben die Autobahntrassierung gegen den Willen der Straßenbaubehörden nicht durch das Moor, sondern im Westen geplant und gebaut. Warum sollen wir nach dem kapitalen Fehler einer Verlegung der Bahntrasse durch das Moor, den BHP auch noch ins Moor planen?  

Aus den genannten Gründen haben wir GRÜNE uns für den alternativen BHP etwa 800 m in Richtung Göhl entschieden.

Wir hätten uns mit Sicherheit auch einen stadtzentrumsnahen Standort ohne ÖPNV gewünscht (z.B. Stadtbahnhof gegenüber dem Frh. v. Stein Gymnasiums), bei dem man fußläufig das Stadtzentrum, die angrenzenden Schulen und Wohngebiete hätte erreichen können. Die Anbindung durch einen ÖPNV ist leider durch den vorgegebenen Bahntrassenverlauf  bei dem bisherigen wie bei dem alternativen BHP notwendig.

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